Der Begriff Industriekultur steht für uns für die Beschäftigung mit der gesamten Kulturgeschichte des industriellen Zeitalters und umfasst technische Denkmäler, materielle Hinterlassenschaften alle Art sowie architektonische und alltagskulturelle Zeugnisse.

Die Industrialisierung im Braunschweiger Land begann mit der Erfindung der Eisenbahn (1838) und hat in der Folge viele weltweit prägende Entwicklungen hervorgebracht. Die Industriekultur umfasst somit im Kernbereich die Industriegeschichte der letzten 185 Jahre und war Auslöser und ist weiterhin Treiber des Fortschritts und Wohlstands, den die Menschen in ihrer Menschheitsgeschichte erfuhren. Industriekultur ist damit eng mit allen Veränderungen der Menschen, aber auch mit ihren sozialen Konflikten und den gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden.

Die Region Braunschweig verfügt über ein reichhaltiges, zum Teil vergessenes und spezifisches Industriekulturerbe. Dieses reicht vom Bergbau, über die Zucker- und Konservenindustrie bis hin zur Rüstungsproduktion und Mobilitätsgeschichte.

Die Beschäftigung mit Formen der Industriekultur fragt damit zugleich nach dem gesellschaftlichen Umgang mit der durchaus konfliktreichen Industriegeschichte und den Formen der Erinnerung, die sich mit Orten, Akteuren und Produktionsstätten, besonders auf lokaler und regionaler Ebene, verbinden.